Döner Kebap: Ursprung und Geschichte


Döner Kebap, Gyros, Shawarma oder doch lieber Taco al Pastor? Wir klären auf.

Über die Geschichte des Döner Kebaps lassen sich vielerlei anmutige Mythen zusammendichten. 

Der Name Döner Kebap ist türkischen Ursprungs. Die bekannte Form des Döners, wie man ihn heutzutage im deutschsprachigen Raum antrifft, ist in Berlin entstanden. Soweit so gut. Doch was war davor? Wo liegen die Wurzeln des Döner Kebaps und wie hat sich dieses Prinzip weiterentwickelt und verbreitet?

Döner Kebap bedeutet übersetzt nichts anderes als "drehendes Grillfleisch". Auch im griechischen Raum findet man drehendes Grillfleisch: Gyros. Dasselbe gilt für Shawarma aus dem mittleren Osten. Wer schon mal in Mexiko war, ist sicherlich auch schon auf den Taco al Pastor gestossen. Vom Prinzip her ist auch dieser eine abgewandte Form des Döner Kebaps. Der Ursprung all dieser Variationen von drehendem Grillfleisch ist demnach ein und derselbe. Was sich unterscheidet, ist lediglich die Kultur der Bevölkerung und dadurch die Zusammenstellung der Speise. Während die einen auf Schweinefleisch verzichten, schwören andere ganz besonders darauf. Die einen mögen es scharf, die anderen fügen aus eurasischer Sicht eher exotische Ananas hinzu. Gewisse lieben ihren Kebap angerichtet im Teller, andere umwickelt von einem Fladenbrot (Dürüm, Lavash) oder gefaltet in einer Mais-Tortilla. 

Es ist anzunehmen, dass der Ursprung des Döner-Kebaps noch vor dessen Namensgebung im Zeitalter der Antike anzutreffen war. Ein kulinarischer Kulturkreis inspirierte andere, neu entstehende Kulturkreise. Es verwundert wenig, dass drehendes Grillfleisch im Umkreis diverser orientalischer Länder anzutreffen ist– die Idee wurde dort ins Leben gerufen – irgendwann vor langer langer Zeit. Der arabische Kulturkreis (Maurer) breitete sich im 7. bis 10. Jahrhundert in Spanien aus. Im Jahr 1492 "entdeckte" Kolumbus Amerika. Über dieses kulturelle Trittbrett gelangte der drehende Grillspiess wohl nach Mexiko. Als ich letzthin in einer Dönerbude einen Gyros bestellte, lag der einzige unterschied darin, dass in meinem Döner Pommes frites enthalten waren. Echt jetzt? Kam die Kartoffel in Griechenland noch vor der "Entdeckung" Amerikas? Dass die Griechen heutzutage gerne Kartoffeln im Döner sehen, ist ja gut und recht. Aber Gyros per se als Döner mit Pommes Frites zu bezeichnen ist schon fast etwas dreist.

Wie sieht es heutzutage im europäischen Raum aus? Den meisten werden wohl Döner Kebap, Gyros und co. ein Begriff sein. Doch wie müsste der drehende Grillspiess bei uns aussehen? Was macht eigentlich unseren kulturell geprägten Geschmack aus? Wie wäre es zum Beispiel, festhalten, mit einem Wild-Spiess? Und wieso nicht Sauerkraut mit reingeben? Wir haben vier unterschiedliche Jahreszeiten mit ganz einzigartigen Ausprägungen. Tradition ist schön und gut, aber wenns ums Essen geht, steht die Welt nicht still. Alles wandelt sich stets.

Darum wird es Zeit, die Geschichte fortzusetzen! Werdet Teil davon.